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Situationship – wenn es alles ist, nur keine klare Beziehung

"Wir sehen uns regelmässig, schreiben fast täglich, schlafen miteinander – aber ich weiss nicht, was das ist."

Wer sich in einer sogenannten Situationship befindet, kennt diesen Satz nur zu gut. Es fühlt sich an wie eine Beziehung, aber ohne Sicherheit. Ohne ein klares „Ja“, ohne ein klares „Nein“. Und genau das macht es so schwer.


Situationship: Zwischen Hoffnung und Zurückhaltung
Situationship: Zwischen Hoffnung und Zurückhaltung

Es beginnt oft leise. Zwei Menschen begegnen sich, teilen Nähe, Intimität, vielleicht sogar Verletzlichkeit. Aber sie sprechen nicht darüber, was sie da eigentlich miteinander haben. Und so entsteht etwas, das sich wie eine Beziehung anfühlt, aber keiner sein will. Eine Situationship.


Für manche funktioniert diese Form. Sie bietet Freiheit, vermeidet Verantwortung. Doch schwierig wird es, wenn das Herz anfängt, mehr zu wollen, während der andere lieber alles so lässt, wie es ist.

Dann beginnt ein inneres Aushandeln: Nähe um jeden Preis, auch wenn der Preis die eigenen Bedürfnisse sind. Wer bleiben will, stellt keine Fragen. Wer nicht verlieren will, schluckt Erwartungen hinunter. Wer hofft, schweigt. Und so wird jede Geste analysiert, jedes Wort auf eine Waage gelegt, die nie ganz im Gleichgewicht ist.

In der Schwebe zu leben erzeugt paradoxerweise eine enorme Bindung. Denn was unklar bleibt, beschäftigt uns am stärksten. Das Ungewisse macht süchtig. Ein Teil von uns hält sich fest an dem, was sein könnte, nicht an dem, was ist. Und während wir hoffen, dass der andere sich vielleicht doch noch entscheidet, verlieren wir oft den Kontakt zu uns selbst.

Nähe in kleinen Dosen kann auf Dauer schmerzhafter sein als gar keine. Weil sie gerade genug gibt, um zu bleiben, aber nie genug, um wirklich anzukommen. Und irgendwann stellt sich die Frage: Halte ich an dieser Verbindung fest – oder fange ich an, mich selbst wieder zu wählen?

Wenn du dich in einer Situationship wiedererkennst und spürst, dass du dich selbst dabei aus dem Blick verlierst, kann es hilfreich sein, mit einer neutralen Person hinzuschauen. In der psychologischen Einzelberatung wirst du dabei unterstützt, deine Gefühle und Bedürfnisse besser zu verstehen, Klarheit zu gewinnen und Entscheidungen zu treffen, die dir wirklich entsprechen.


 
 
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