Warum es attraktiv ist, zu wissen, was man will
- einzelundpaar

- 26. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Es ist erstaunlich, wie schnell man als „zu viel“ abgestempelt wird, nur weil man den Mut hat, ehrlich zu sagen, was man braucht – und was nicht. Auf einmal gilt man als kompliziert, anstrengend oder fordernd. Dabei ist es in Wahrheit etwas Starkes, sich selbst zu kennen und dazu zu stehen. Denn das tut nicht jeder.

Sich selbst zu kennen heisst, nicht mehr mit allem einverstanden zu sein, nur um dazuzugehören. Es heisst, Grenzen zu setzen, wo es unbequem wird. Und es bedeutet, sich selbst so ernst zu nehmen, dass man nicht länger in der Hoffnung lebt, irgendwann zufällig das zu bekommen, was man sich eigentlich wünschen dürfte.
Das allein reicht oft schon, um andere zu verunsichern. Denn Klarheit konfrontiert. Sie stellt Fragen, die viele lieber vermeiden. Es ist leichter, jemanden als „zu viel“ zu bezeichnen, als sich ehrlich einzugestehen, dass man selbst (noch) nicht bereit ist für das, was da gerade auf Augenhöhe begegnet.
Spannend wird es, wenn man beobachtet, wie unterschiedlich Menschen auf diese Klarheit reagieren. Menschen, die selbstreflektiert sind und mit sich im Reinen, finden sie meist erfrischend. Sie empfinden sie nicht als Bedrohung, sondern als Einladung zu Echtheit und echter Verbindung. Sie schätzen es, wenn jemand weiss, was er oder sie will, weil es Sicherheit gibt und zeigt: Hier spielt niemand Spielchen. Hier meint es jemand ernst.
Anders sieht es bei Menschen aus, die in ihrer Unsicherheit verhaftet sind. Für sie kann diese Klarheit schnell unangenehm werden. Sie wird als Druck oder sogar als Drama interpretiert. Dabei ist sie nur ein Spiegel. Und nicht jeder ist bereit, hineinzuschauen.
Klarheit sortiert. Sie zieht die an, die offen sind – und schreckt die ab, die lieber in Unverbindlichkeit bleiben.
Und das ist in Ordnung. Es braucht nicht weniger von mir – sondern mehr vom Gegenüber. Denn Klarheit ist nicht zu viel. Sie ist genau richtig für die, die es ernst meinen.
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